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  • AutorenbildEmely Triebwasser

Kurt Prödel - INTERVIEW

Und schon ist die Weihnachtszeit wieder vorbei, mit einem lachendem und einem weinenden Auge blicken wir heute aber trotzdem nochmal auf Weihnachten und die damit verbundene EP Frohe Weihnachten an alle die das alles noch ertragen von Kurt Prödel zurück! Der Künstler ist nicht nur als Musiker in seinem Soloprojekt aktiv, sondern auch als Schlagzeuger in seiner Rockband the Screenshots.

Außerdem ist Kurt mittlerweile auf fast allen medialen Plattformen vertreten, da wäre zum Beispiel der Spotify Podcast Man lernt nie aus, in dem er als Host zur Stelle ist, oder die ZDFneo Show Studio Schmitt in der er in seinem legendären blauen Trainingsanzug verschiedene Dinge erklärt. Aber auch in der Musiklandschaft ist er schon lange bekannt, denn er drehte bereits Musikvideos für Künstler:innen wie Hayiti, Juicy Gay oderMoney Boy. Kein Wunder also, dass auch seine Solo-Musik Anklang bei seinen Fans findet.

Nach seiner ersten EP Wie kann man mit sich selbst so zufrieden sein erschien also am 17. Dezember 2021 mit Frohe Weihnachten an alle die das alles noch ertragen, die Weihnachts EP, die Kurt schon lange machen wollte. Ich sprach mit Kurt über seine Erfahrungen als Solokünstler, die Entstehung der EP und natürlich über sein Top Thema - Kerzen! Viel Spaß bei einer kleinen Zeitreise in die Vorweihnachtszeit!


Hallo Kurt, wie geht’s dir?


Mir geht es sehr gut! Ich habe mir gerade extra für unser Gespräch eine Duftkerze angemacht, also könnte es mir nicht besser gehen!

Credits: Susi Bumms

Das freut mich! Deine erste Solo EP Wie kann man mit sich selbst so zufrieden sein ist erst vor kurzem erschienen und auch deine Weihnachts EP Frohe Weihnachten an alle die das alles noch ertragen ist jetzt gerade rausgekommen, aber auch sonst warst du dieses Jahr alles andere als tatenlos – wie schaffst du es, trotz der aktuellen Lage so kreativ zu sein?


Ach, ich sehe das gar nicht als eine Form von Erfolg, wenn man viel geschafft hat. Alles was ich mache fühlt sich überhaupt nicht nach Arbeit an, das ist einfach Selbstentertainment und Beschäftigung und von daher mit keiner Form von Anstrengung verbunden.


Bei der Weihnachts EP ist es ja recht offensichtlich, dass du deine Inspiration aus dem aktuellen Weltgeschehen ziehst, ist das sonst bei dir auch so?


Aktuelles Geschehen inspiriert mich eigentlich überhaupt nicht, auch bei den Screenshots passiert alles eher zwischen uns dreien. Wenn wir im Proberaum sind, dann verliert man sich in Gedankeströmen und daraus entsteht dann was. Wenn ich allein bin, dann passiert das aus dem Moment heraus, ich nehme die Sachen dann immer direkt auf und höre mir das selbst an, ich kann mich selbst genial unterhalten (lacht). Es macht mir richtig Spaß meine eigenen Sachen und Demos zu hören, mehr ist das eigentlich gar nicht.


Man hat ja auch in deinem Spotify Rückblick gesehen, dass du Spaß an deiner eigenen Musik hast, du hattest deinen eigenen Song sogar auf Platz Eins!


(Lacht) Ich dachte auch, dass das jetzt echt nicht wahr sein kann! Ich weiß, dass ich den Song echt oft gehört habe, aber eigentlich eher vor dem Release, als er in der Mischung und im Mastering war, dass ich ihn dann aber auf Spotify noch so oft gehört hab hat mich selbst gewundert (lacht). Aber besser kann es ja eigentlich gar nicht sein! Ich habe einfach Spaß daran und null Erwartungen an das was ich da mache, deswegen finde ich alles super was da passiert (lacht).


Das ist doch eigentlich total schön, viele Künstler:innen können sich ihre eigene Musik ja oft erstmal nicht mehr anhören, nachdem sie sie rausgebracht haben! Aber umso mehr spricht es ja für deine Eigene Musik, wenn du es auch nach der Veröffentlichung noch gerne hörst!


Ja, ich weiß auch nicht, warum das für die anderen dann so schlimm ist, vielleicht hatten die nicht so viel Spaß bei der Produktion, oder es war irgendwie stressig. Aber ich bin mega unabhängig bei meinen Solosachen und deshalb geht das alles sehr schnell. Wenn ich allein was mache, dann reicht es, wenn es mir gefällt.


Auf der EP schaffst du es die Waage zwischen politischen Themen, Humor und Weihnachtsstimmung zu halten, wie bist du an die Arbeit an der EP herangegangen? Und aus welcher Idee ist das entstanden?


Die Idee kam daher, dass ich selbst riesiger Weihnachtsfan bin und unbedingt mal etwas machen wollte, was so einen weihnachtlichen Vibe hat. Auch stilistisch wollte ich das mal anders angehen, als die erste EP und war da sehr neugierig drauf. Es gibt so ein bis zwei Momente, die man darauf beziehen kann, was aktuell auf der Welt passiert. Ich würde aber behaupten, dass die Welt so aktuell so aufgeladen ist, dass ich einen random Song über irgendetwas Banales schreiben könnte, und man könnte es trotzdem darauf beziehen. Ich empfinde die EP gar nicht so stark als politisch. Den Böllersong zum Beispiel, gibt es schon seit einem Jahr und der hat mit dem Böllerverbot eigentlich gar nichts zu tun (lacht). Ich finde einfach wirklich, dass das Böllern etwas total Poetisches hat, das meine ich wirklich ganz unironisch. Ich verstehe jede Kritik an der Sache, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass das für mich etwas ganz merkwürdig Magisches hat. Ich habe immer Angst, dass das als Kommentar oder Satire ausgelegt wird, das liegt natürlich auch an dem, was ich sonst so mache, aber eigentlich ist das alles extrem ernst gemeint. Auch wenn das jetzt auch wieder ironisch klingt (lacht).


Deine Bandkollegin Susi Bumms hat das Cover für die EP entworfen, hat deine Band dich sonst noch irgendwie bei dem Projekt unterstützt?


Ne, ich habe denen das erst gezeigt, als alles fertig aufgenommen war. Vor der ersten EP habe ich mit denen sehr klar gesprochen und gefragt, ob das für alle okay ist, dass ich auch Solo was mache. Dax und Susi haben das aber immer unterstützt. Susi macht auch bei den Screenshots die Artworks und ich finde ihre Kunst generell total cool, deshalb ist es für mich immer eine Ehre ein Cover von ihr zu haben.


Im Titelsong sind sogar Streicher:innen zu hören, war das für dich das erste Mal, dass du aus diesem typischen Bandintrumente Kosmos, also sprich Gitarre, Bass, Schlagzeug usw. ausgebrochen bist?


Ne, das nicht, in verschiedenen Kontexten habe ich auch schon mal was mit anderen Instrumenten gemacht. Aber was der Hammer war, war mit David Schütte, dem Cellisten und Marius Ley, der hat bei Lieber Gott die Orgel gespielt, zu arbeiten. Im Studio war aber auch Laura Totenhagen, das ist eine Jazzsängerin und die hat mir ein bisschen dabei geholfen meine Stimme aufzubessern. Sie hat dann aber auch spontan Zweitstimmen gemacht und dadurch haben sie und David den Song definitiv zu dem gemacht was er jetzt ist. Ich hoffe, sowas in Zukunft öfter machen zu können!


Ja, das wäre jetzt auch meine nächste Frage gewesen, also ob sich an deiner Arbeit an Musik etwas geändert hat, seit du das Soloprojekt gestartet hast.


Ich mache Musik seitdem ich denken kann, ich habe aber immer gedacht, dass ich nicht singen kann und das mit der Stimme nicht hinbekomme. Ich merke auch immer, wenn ich alleine zu Hause singe, dass ich echt ein harmonisches Defizit habe, vielleicht liegt das auch daran, dass ich Schlagzeuger bin, aber ich checke manche tonalen Sachen einfach nicht. Wenn ich aber viel singe, merke ich, dass das besser wird und deshalb ist es für mich die absolute Befreiung, dass ich mich das traue. Ich bin total froh, dass das zumindest in meinen Augen immer besser wird, ich werde zwar nie ein krasser Sänger werden, aber für mich persönlich mache ich gigantische Schritte (lacht).


Glaubst du denn, dass du, trotz der vielen Gründe warum Weihnachten dieses Jahr unerträglich sein könnte, eine gute Weihnachtszeit haben wirst?


Hundert Prozent! Also ich habe jetzt schon die Zeit meines Lebens, ich finds alles total geil! Ich habe hier diese Biscuit Kerze neben mir und hier riechts wie in der Weihnachtsbäckerei, ich weiß nicht, wie es besser werden kann! Vielleicht mache ich auch noch eine EP zwischen den Tagen, keine Ahnung (lacht).


Planst du denn schon neue Soloprojekte? Auf was können wir uns im nächsten Jahr gefasst machen?


Ich habe wahrscheinlich um die zwanzig Demos rumliegen, die ich so aufnehmen könnte. Es liegt dann einfach an der Zeit. Ich möchte das Soloprojekt auf jeden Fall weiterverfolgen, ich glaube nicht, dass ich irgendwann ein ganzes Album rausbringen werde, aber die Vorstellung über die nächsten Jahre immer so zwei bis drei EP’s zu machen, das macht mir Spaß und entspricht auch meiner natürlichen Aufmerksamkeitsspanne (lacht).


Übrigens war ich vor Kurzem für die Weihnachtsfolge beim "Man lernt nie aus" Podcast mit Kurt zu Gast, hört auch dort gerne mal rein!

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