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  • AutorenbildEmely Triebwasser

Sharktank - INTERVIEW

Hi Sharktank, wie geht es euch heute?


Katrin: Ich bin ein bisschen krank, aber sonst ist eigentlich alles gut!


Marco: Wir sind gestern ausgegangen, das war cool! Aber jetzt sind wir ein bisschen hungover (lacht).


Mile: Wie geht es dir denn?


Mir geht’s auch gut! Ich bin ein bisschen traurig, dass ich nicht vor Ort sein kann, aber sonst ist alles top! In dieser Konstellation ist es ja euer erstes Reeperbahn Festival - seid ihr aufgeregt?


Marco: Eigentlich nicht, wir machen einfach unser Ding (lacht). Wir spielen ja noch nicht lange live, das ist jetzt glaube ich unser achtes Konzert. Ich habe schon mal in einer anderen Band hier gespielt, aber im Endeffekt, machen wir es einfach so gut, wie wir können! Es ist etwas stressig, man hat wenig Zeit, aber wir machen einfach das beste draus. Einfach nicht so ernst nehmen, dann wird das Konzert glaube ich auch besser.

Credits: Hanna Fasching

Was mögt ihr besonders an diesem Festival?


Katrin: Ich muss sagen, dass ich noch nie ein richtiges Festival gespielt habe. Aber der Stressfaktor ist auf jeden Fall das, was sich bei dem was ich gespielt habe durchzieht. Alles muss immer schnell gehen, aber die Organisation hier ist super. Es gibt eine App, die wir runterladen mussten, über die man dann quasi ein- und auschecken kann.


Mile: Es ist auch etwas anders hier zu spielen, weil es eben diese ganzen Showcases gibt, bei denen das Publikum etwas anders ist als bei normalen Konzerten. Die Leute hören etwas anders zu, sie erleben die Musik anders und analysieren mehr. Man hat das Gefühl, dass die Leute vor der Bühne immer genau wissen, was man da gerade macht (lacht).


Marco: Im Gegensatz zu uns (lacht).


Durch die Pandemie konntet ihr noch nicht so oft zusammen auf der Bühne stehen, wie fühlt sich das für euch an?


Katrin: Es fühlt sich voll gut an und macht extrem viel Spaß! Wir merken auch, wie es jedes Mal etwas besser funktioniert und dadurch macht es dann noch mehr Spaß. Auch wenn man vielleicht mal nur eine halbe Stunde Zeit für Aufbau und Soundcheck hat, ist es am Ende trotzdem total lustig, weil wir für uns spielen und das machen, um Spaß zu haben.


Gab es schon Momente auf der Bühne, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind, weil sie besonders schön oder besonders witzig waren?


Katrin: Es ist immer gleich lustig (lacht).


Marco: Wenn ich von der Bühne gehe, kann ich mich meistens gar nicht mehr so genau dran erinnern was passiert ist. Wenn man sich in einem Bandgefüge wohl fühlt, dann kann man im besten Fall einfach das Gehirn ausschalten, das ist wirklich cool. Danach habe ich dann nur noch einzelne Bilder im Kopf. Es fühlt sich einfach gut an und das ist ja auch das wichtigste.


Katrin: Ich habe immer schöne Momente, wenn ich zu den beiden schaue und sie voll abgehen!


Marco: Ja genau, es ist cool, wenn man die Energie von den anderen spürt!


Mile: Für mich war auch ganz cool, als die Leute zum ersten Mal einen ganzen Rap-Versemit rappen konnten! Das ist so viel Text und es ist so cool zu sehen, dass Leute sich so sehr mit unserer Musik beschäftigen.

Das stelle ich mir auch generell voll krass vor, wenn man merkt, dass die Leute da sind, weil sie die Musik kennen und mögen und nicht nur weil sie zufällig auf dem Konzert gelandet sind!


Mile: Ja, voll!


Ihr seid ja auch erst im Sommer 2020 als Band zusammengekommen, es gibt wahrscheinlich keine schlechtere Zeit, als mitten in einer Pandemie, eine Band zu starten – wie seid ihr das angegangen?


Katrin: Eigentlich ist es nur durch die Pandemie entstanden, weil wir alle Zeit hatten, um uns wöchentlich zu treffen. Jede Woche Dienstag waren wir im Studio und haben eine Session gemacht, das haben wir sehr strikt durchgezogen und das ging nur weil niemand von uns andere Termine hatte. In Bezug auf die Band, war das eher ein Vorteil für uns.


Mile, du wolltest eigentlich ein Soloprojekt starten, dann ist daraus mehr oder weniger zufällig Sharktank entstanden – wie kam es dazu?


Mile: Marco und ich haben damals die erste EP gemacht, das war ganz cool, aber es war klar, dass vom Sound her noch etwas fehlt. Marco kannte Katrin und wusste, dass sie eine super Stimme hat, deshalb haben wir sie ins Studio geholt, damit sie einen Chorus einsingt. Das hat perfekt gepasst und war genau das, was wir noch gebraucht haben und von da an war dann klar, dass wir eine Band sind. Marco hat das dann auch relativ schnell entschieden (lacht).


Marco: Es war auch ein bisschen naiv (lacht), aber manchmal ist es ganz geil, wenn man solche Entscheidungen einfach trifft! Es fühlte sich gut an, deshalb haben wir es dann einfach gemacht.


Es ist ja auch absolut nicht selbstverständlich! Bei Aufnahmen kommen ja eigentlich immer mehrere Leute zusammen, aber da entsteht ja nicht jedes Mal direkt eine Band draus, das bei euch dann sofort alle Zeit und Bock hatten, ist schon echt cool!


Marc: Total! Das war echt ein guter Zufall!


Wie geht ihr denn euer Songwriting an? Habt ihr eine Arbeitsaufteilung?


Mile: Wir haben da keinen Standartprozess. Wir versuchen es jetzt bewusst etwas anders zu machen, aber meistens ist es so, dass ich Drums recorde oder einen Beat sample, das ist dann meistens die Grundlage. Aber manchmal ist es auch so, dass Katrin etwas auf der Gitarre spielt oder Mile etwas auf dem Bass, das nutzen wir dann auch. Man merkt, dass wir alle ein ganz gutes Gefühl dafür haben und deshalb gibt es auch keine strikte Rollenverteilung. Ich glaube, wenn man immer an demselben Prozess festhält, dann kommt auch immer dasselbe dabei raus. Es soll einfach abwechslungsreich sein und Spaß machen.


Wie seid ihr alle zur Musik gekommen und wie beeinflusst ihr euch da vielleicht auch gegenseitig?


Katrin: Ich habe schon immer Instrumente gespielt, ich habe lange Chello gespielt, dann habe ich irgendwann aufgehört, weil ich nicht mehr üben wollte und weil ich durch eine Prüfung geflogen bin (lacht). Dann habe ich irgendwann Gitarre angefangen und als ich 14 war auch Songs geschrieben, die ich dann auf SoundCloud gestellt habe (lacht). Aber dadurch, dass ich immer drangeblieben bin, habe ich viel gelernt. Dann wurde ich von Oehl gefragt, ob ich in deren Live Band Gitarre spielen möchte und so kam dann auch die Connection zu Marco.


Marco: Ich habe schon immer Musik aufgenommen und habe früh begonnen Instrumente zu spielen. Meine Eltern haben immer viel gute Musik im Haus gespielt, die ich jetzt immer noch höre, das war auch einer der größten Einflüsse! Ich habe mit 18 angefangen Schlagzeug zu spielen und ab da war ich dann irgendwie süchtig danach Musik zu machen, das hat nie aufgehört.


Mile: Ich habe einfach daheim rumgesessen und habe mir einen Song von Pharell Williams angehört und mir gedacht, dass das echt cool ist und ich das vielleicht auch kann. Dann habe ich mir Beats runtergeladen und versucht einen Song zu schreiben, den habe ich dann aufgenommen, das war richtig schlecht (lacht), aber die anderen fanden es gut und so habe ich dann immer mehr Texte geschrieben. Also einfach rumprobiert und rausgefunden was meine Stimme kann und irgendwie ist dann das entstanden was heute ist.


Gab es bei der Entstehung eurer Platte auch mal Auseinandersetzungen? Ich kann mir gut vorstellen, dass das schnell passiert, wenn man sich noch nicht so lange kennt, oder?


Katrin: Also Auseinandersetzungen gab es eigentlich nicht, wenn dann war es einfach konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge.


Marco: Katrin hat ab und zu mit der Faust gesprochen und dann haben wir gemacht was sie sagt (lacht).


Katrin: Nein (lacht), wir haben einfach gemacht und wenn wir es cool fanden, dann war es cool und wenn nicht, dann nicht und haben es dann anders probiert.


Marco: Ich glaube, der Vorteil, wenn man sich noch nicht so gut kennt, ist dass man noch recht vorsichtig ist. Das nimmt dann eine eigene Dynamik an, weil man nicht direkt alles ungefiltert kritisiert, sondern eher noch eine Chance gibt etwas zu verbessern. Wenn man schon zwanzig Jahre zusammen Musik macht, dann hat man vielleicht nicht mehr die Energie alles diplomatisch zu lösen, wenn man etwas nicht von vorneherein gut findet.


Habt ihr damit gerechnet, dass eure Debütsingle direkt dermaßen einschlägt?


Marco: Klar! (lacht)


Katrin: Na klar, nur Hits! (lacht) Nein Spaß, wir hatten da überhaupt keine Erwartungshaltung, wir schreiben einfach Musik, weil sie uns gefällt und denken nicht großartig darüber nach was ein Hit werden könnte und was nicht. Wir schreiben das was wir cool finden und wo wir hinter stehen können.


Marco: Und weil wir uns das auch einfach selbst gerne anhören. Etwas was man selten von Künstler:innen hört, ist dass man sich selbst auch gerne anhört, das wird oft als arrogant abgestempelt.


Wie seid ihr denn damit umgegangen? Ist es euch leicht gefallen das von einem kommerziellen Gedanken zu trennen, als ihr gemerkt habt, dass es gut ankommt?


Katrin: Ich muss die beiden schon immer sehr am Boden der Tatsachen festhalten (lacht). Nein, wir arbeiten und studieren alle nebenbei, es ist nicht so, dass wir sagen, dass wir jetzt nur von der Musik leben wollen und Geld unsere einzige Motivation ist. Unsere Motivation ist, dass es Bock macht und wir Spaß am Musik machen haben. Es ist cool, wenn am Ende was dabei rausspringt, aber es ist nicht schlimm, wenn es nicht so ist.


Marco: Es macht auch wenig Sinn so zu denken. Das klingt so naiv, aber ich glaube wir würden uns nur Druck, wenn wir so denken würden. Wir würden andere Strukturen in unseren Songs verwenden, aber wir mögen es, Sachen in unsere Songs einzubauen, die die Hörer:innen überraschen. Wenn man da aus einem wirtschaftlichen Aspekt denkt, dann macht man sowas nicht.


Worauf freut ihr euch in den nächsten Monaten noch und was steht bei euch so an?


Katrin: Musik machen, abhängen, chillen (lacht). Wir spielen gerade eine Tour, das ist cool und ich persönlich freue mich auf coole Liveshows und Studiosessions!


Marco: Wir werden auch irgendwann wieder einen neuen Song rausbringen und wir freuen uns darauf, wo es musikalisch hingehen kann, weil uns mit dem Projekt irgendwie alles offen steht. Wir wissen halt selbst nicht, was für Musik wir machen und ich glaube, auf lange Sicht, kann genau das das Projekt antreiben.


Mile: Es geht mir ziemlich ähnlich! Ich finde es cool, wie es bei uns funktioniert, man merkt glaube ich auch jetzt gerade, dass wir einfach Spaß haben und uns nicht zu ernst nehmen. Ich freue mich einfach auf die Zeit, auf das gemeinsame Abhängen und Musik machen und darauf was kommt, weil das jedes Mal eine Überraschung ist, weil unsere unterschiedlichen Einflüsse unsere Gedankenprozesse anregen. Das hilft jeder Person in der Band neues zu entdecken und sich selbst auf eine Art und Weise weiterzuentwickeln, ohne dass das ein konkretes Ziel ist, das passiert einfach.




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